Igel fotografieren – Tipps für natürliche und respektvolle Aufnahmen

Igel gehören zu den heimlichsten und zugleich faszinierendsten Wildtieren in unseren Gärten. Wer sie fotografieren möchte, braucht nicht nur die richtige Technik, sondern auch Geduld, Rücksicht und etwas Wissen über ihre Lebensweise. Hier erfährst du, wie du Igel erfolgreich, ohne Stress für das Tier, fotografierst – und dabei beeindruckende Aufnahmen machst.


1. Die richtige Zeit: Wann sind Igel aktiv?

Igel sind nachtaktive Tiere, die meist ab der Dämmerung bis in die frühen Morgenstunden unterwegs sind. Die besten Chancen auf Sichtung hast du:

  • Frühjahr (ab März/April): Nach dem Winterschlaf

  • Sommer und Herbst: Auf Futtersuche vor dem Winterschlaf

  • Abends zwischen 20 und 24 Uhr

Tipp: Ein Igelhaus oder Futterstelle im Garten kann helfen, sie regelmäßig zu beobachten – aber bitte nur artgerecht und nicht als Lockmittel für Fotos allein.


2. Kamera & Technik

Empfohlene Ausrüstung:

  • DSLR oder spiegellose Kamera mit lichtstarkem Objektiv (z. B. 50mm f/1.8 oder 70–200mm f/2.8)

  • Stativ oder Bohnensack für ruhige, bodennahe Perspektiven

  • Taschenlampe mit Rotlicht oder Stirnlampe mit Diffusor

  • Optional: Fernauslöser oder Wildkamera mit Bewegungssensor

Einstellungen bei wenig Licht:

  • Blende: Möglichst offen (z. B. f/2.8)

  • ISO: 800–3200 (je nach Kameraqualität)

  • Verschlusszeit: min. 1/125 s bei Bewegung

  • Manueller Fokus oder Single-Autofokus für präzise Schärfe


3. Verhalten und Ethik

  • Nicht anfassen oder stören! Fotografiere aus respektvoller Distanz.

  • Kein Blitzlicht verwenden – das erschreckt Igel und kann sie blenden.

  • Leise verhalten und am besten schon vor Sonnenuntergang bereit sein.

  • Niedrige Perspektive wählen, um auf Augenhöhe zu sein – das macht das Bild lebendiger und intimer.


4. Motivideen

  • Igel beim Schnüffeln im Laub

  • Trinkend an einer Wasserstelle

  • Unterwegs im Garten oder am Waldrand

  • Silhouette in der Abenddämmerung

  • Jungtiere im Spätsommer (sehr vorsichtig sein!)

Tipp: Ein Laubhaufen, ein umgestürzter Blumentopf oder ein Holzstapel sind natürliche Requisiten, die dem Bild Tiefe und Kontext verleihen.


5. Was du vermeiden solltest

  • Kein inszeniertes Futter nur für das Foto

  • Keine Igel tagsüber aus dem Nest holen

  • Nicht mit Blitz oder Handylicht frontal beleuchten

  • Keine Haustiere in der Nähe – das stresst den Igel enorm


Fazit: Geduld, Respekt und Lichtgefühl

Ein gutes Igel-Foto braucht keine teure Ausrüstung, sondern vor allem Feingefühl für das Tier, Kenntnis der Umgebung und den richtigen Moment. Wer sich ruhig und vorsichtig verhält, wird mit natürlichen, ausdrucksstarken Aufnahmen belohnt – und mit der besonderen Erfahrung, einem Wildtier auf leise Weise begegnet zu sein.


Möchtest du dazu eine Checkliste für deine Fotoausrüstung oder Tipps für Wildkameras?