9 Anfängerfehler in der Fotografie und wie du sie vermeidest

Die Fotografie ist ein wunderbares Hobby, das Kreativität und Technik vereint. Doch gerade am Anfang können viele Anfänger Fehler machen, die das Ergebnis ihrer Aufnahmen beeinträchtigen. Die gute Nachricht: Diese Fehler sind oft leicht zu beheben und können dir helfen, dich als Fotograf weiterzuentwickeln. In diesem Beitrag zeigen wir dir neun typische Anfängerfehler in der Fotografie und geben dir Tipps, wie du sie vermeiden kannst.

1. Die falsche Belichtung

Die Belichtung ist ein Grundpfeiler der Fotografie. Viele Anfänger haben Schwierigkeiten, die richtige Belichtung zu finden. Wenn das Bild zu dunkel (unterbelichtet) oder zu hell (überbelichtet) ist, kann das Foto unscharf oder unansehnlich wirken. Häufig liegt dies daran, dass der ISO-Wert, die Blende oder die Verschlusszeit nicht korrekt angepasst wurden.

Lösung: Lerne, wie du die Belichtung manuell anpassen kannst, und nutze die Belichtungsmessung deiner Kamera. Achte darauf, dass ISO, Blende und Verschlusszeit im richtigen Verhältnis zueinander stehen, um die gewünschte Belichtung zu erzielen. Verwende den Belichtungsdreieck-Ansatz, um die besten Einstellungen zu finden.

2. Der Fokus ist nicht richtig gesetzt

Ein häufiger Fehler ist es, den Fokus nicht richtig zu setzen, besonders bei Porträts oder Makrofotografie. Ein unscharfes Bild oder ein falsch gesetzter Fokus kann das Foto ruinieren.

Lösung: Achte darauf, dass der Fokus auf dem Hauptmotiv liegt. Viele Kameras bieten verschiedene Autofokus-Modi, wie Einzel-Autofokus (AF-S) oder kontinuierlichen Autofokus (AF-C). Bei Porträts kannst du den Fokus auf die Augen der Person legen, um ein scharfes Bild zu erhalten.

3. Verwenden von zu viel Zoom

Kameraobjektive bieten in der Regel Zoomfunktionen, aber Anfänger neigen oft dazu, zu stark hinein zu zoomen, was zu unscharfen Bildern oder unnatürlicher Perspektive führen kann. Auch das Fotografieren mit maximaler Zoom-Stellung macht die Kamera anfälliger für Verwacklungen.

Lösung: Versuche, dich selbst näher an dein Motiv heranzubewegen, anstatt nur den Zoom zu verwenden. So kannst du die Perspektive und Komposition besser kontrollieren. Falls du mit Zoom arbeitest, achte darauf, eine stabile Haltung zu haben oder ein Stativ zu verwenden, um Verwacklungen zu vermeiden.

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4. Zu viele Fotos auf „Auto“ schießen

Viele Anfänger verwenden die automatische Einstellung ihrer Kamera, um schnell Fotos zu machen. Während dies bequem ist, liefert die Automatik oft keine kreativen Ergebnisse und lässt wenig Raum für persönliche Anpassungen.

Lösung: Versuche, deine Kamera auf manuelle oder halbautomatische Modi wie Blendenpriorität (Aperture Priority) oder Zeitpriorität (Shutter Priority) zu stellen. So kannst du mehr Kontrolle über die Belichtung und andere wichtige Aspekte der Fotografie gewinnen. Experimentiere mit den verschiedenen Einstellungen und lerne ihre Wirkung auf das Bild.

5. Vernachlässigung des Weißabgleichs

Der Weißabgleich ist dafür verantwortlich, dass Farben in deinem Bild naturgetreu wiedergegeben werden. Anfänger vergessen oft, den Weißabgleich anzupassen, was zu unnatürlichen Farbtönen führen kann – beispielsweise zu einem bläulichen oder gelblichen Schimmer.

Lösung: Stelle sicher, dass der Weißabgleich richtig eingestellt ist, insbesondere wenn du in unterschiedlichen Lichtverhältnissen fotografierst. Viele Kameras bieten voreingestellte Modi wie „Tageslicht“, „Kunstlicht“ oder „Wolken“, die dir helfen können, die Farben zu korrigieren. Du kannst den Weißabgleich auch manuell anpassen, wenn du mehr Kontrolle wünschst.

6. Die Komposition ignorieren

Eine der häufigsten Anfängerfehler ist, die Bildkomposition zu vernachlässigen. Dies führt dazu, dass Fotos oft langweilig oder chaotisch wirken. Ungeordnete Hintergründe, abgehackte Bildränder oder schlecht platzierte Motive sind häufige Kompositionsfehler.

Lösung: Nutze grundlegende Kompositionsregeln wie die „Drittelregel“ (Platziere das Hauptmotiv auf einer der Linien oder Schnittpunkte des Gitters) oder den „Blickwinkel“ (Achte auf die Perspektive und vermeide störende Elemente im Hintergrund). Nimm dir die Zeit, deine Aufnahme gut zu planen, bevor du den Auslöser drückst.

7. Vergessen, den richtigen Fokusmodus zu wählen

Moderne Kameras bieten verschiedene Autofokus-Optionen, die bei falscher Anwendung zu unscharfen Bildern führen können. Viele Anfänger lassen die Kamera im Standardmodus und vergessen, den Fokusmodus je nach Motiv anzupassen. Dies führt zu unscharfen Bildern, besonders bei sich bewegenden Motiven.

Lösung: Wähle den richtigen Autofokus-Modus je nach Aufnahmesituation. Wenn du ein bewegtes Motiv fotografierst, wechsle zum kontinuierlichen Autofokus (AF-C oder AI Servo). Für statische Motive kann der Einzel-Autofokus (AF-S oder One Shot) besser geeignet sein.

8. Keine Nachbearbeitung der Bilder

Viele Anfänger glauben, dass gute Fotos nur durch die Kamera allein entstehen. Doch auch die Nachbearbeitung ist ein wichtiger Bestandteil des fotografischen Prozesses. Ohne sie wirken viele Fotos flach und unausgewogen.

Lösung: Nutze Bildbearbeitungssoftware wie Adobe Lightroom oder Photoshop, um deine Fotos zu optimieren. Kleine Anpassungen bei Helligkeit, Kontrast und Farben können einen großen Unterschied machen und dein Bild zum Leben erwecken. Achte darauf, die Bearbeitung dezent zu halten und nicht zu übertreiben.

9. Den richtigen Zeitpunkt verpassen

Einer der größten Fehler in der Fotografie ist, den richtigen Moment oder das richtige Licht zu verpassen. Ob es sich um das „goldene Licht“ bei Sonnenaufgang oder -untergang handelt oder um eine bestimmte emotionale Stimmung, viele Anfänger machen oft Fotos, ohne auf den richtigen Moment zu achten.

Lösung: Plane deine Aufnahmen und nutze die besten Lichtverhältnisse, um deine Fotos zu machen. Achte auf die Tageszeiten, zu denen das Licht am schönsten ist, und versuche, den perfekten Moment für dein Motiv einzufangen. Geduld und Timing sind entscheidend, um wirklich eindrucksvolle Fotos zu schießen.

Fazit:

Die Fotografie ist ein kreativer Prozess, der mit der Zeit immer besser wird. Jeder Anfänger macht Fehler, aber sie sind eine wertvolle Gelegenheit, zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Indem du dich mit den häufigsten Anfängerfehlern auseinandersetzt und weißt, wie du sie vermeidest, kannst du deine Fotografie erheblich verbessern. Also, halte die Kamera immer bereit, experimentiere, übe und habe Spaß an deiner fotografischen Reise!