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Echtheit statt Hochglanz – Wie gute Imagefotos Vertrauen erzeugen

Unternehmen werden heute von ihren potentiellen Kunden in Millisekunden beurteilt. Vor diesem Hintergrund ist das visuelle Erscheinungsbild mehr als nur schmückendes Beiwerk.

Professionelle Imagefotos gehören längst zur Grundausstattung jeder Webseite. Doch nicht jedes Bild überzeugt. Der Trend geht mittlerweile weg vom makellosem Hochglanz, hin zu Echtheit, Nähe und Haltung.

Glaubwürdige Unternehmenskommunikation zeigt nicht nur, was ein Unternehmen macht, sondern auch, wer dahintersteckt. Und genau hier beginnt die entscheidende Frage: Wie lässt sich mit Bildern Vertrauen vermitteln, ohne sie künstlich zu inszenieren?

 

 

Warum Hochglanzbilder ins Leere laufen

 

Viele Unternehmen greifen noch immer zu überinszenierten Motiven. Glänzende Böden, perfekt drapierte Mitarbeitende und eine sterile Umgebung – das Ergebnis wirkt zwar professionell, aber beliebig.

Denn: Potentielle Kundinnen und Kunden haben heute ein feines Gespür für Authentizität. Bilder, die wie aus einer Stockfoto-Datenbank anmuten, erzeugen daher eher Distanz als Sympathie. Eine 2022 veröffentlichte Studie bestätigt, dass Bildmaterial mit realen Mitarbeitenden, in ihrer echten Umgebung und in natürlichen Situationen signifikant positiver bewertet wird, sowohl hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit als auch der emotionalen Nähe.

Bedeutend ist dies für Branchen aller Art. Suchen Menschen beispielsweise nach einer Fahrschule in Zürich, finden auf der Webseite jedoch ausschließlich gestellte Szenen mit Models, fühlen sich die Betrachter womöglich weniger angezogen als von realen Aufnahmen der Fahrlehrer im Gespräch, den Fahrzeugen, die im Gebrauch sind, oder den Lernenden in den Theoriestunden.

 

Die Kraft der Imperfektion

 

Echtheit lässt sich nicht inszenieren, aber durchaus bewusst gestalten. Das bedeutet nicht, dass schlechte Qualität plötzlich professionell ist. Im Gegenteil: Authentizität entsteht durch eine handwerklich sauber umgesetzte Fotografie, die dabei jedoch nicht den Anspruch auf perfekte Kontrolle erhebt.

Ein nicht vollständig aufgeräumter Hintergrund, ein natürliches Lächeln, Licht, das nach Alltag statt nach Studio aussieht: All das trägt dazu bei, eine wirklich glaubwürdige Verbindung zwischen Unternehmen und Zielgruppe aufzubauen. Besonders effektiv wirken Szenen, in denen reale Interaktionen sichtbar werden, wie ein alltägliches Gespräch am Arbeitsplatz, ein kurzer Blickkontakt, eine beiläufige Geste.

Solche Momente lassen sich planen, ohne sie zu manipulieren. Entscheidend ist, dass Fotografierende zu jeder Zeit sensibel für die Dynamik vor Ort bleiben und Situationen zulassen, anstatt sie rigoros durchzuplanen.

 

Kontext schlägt Komposition

 

Bilder wirken immer im Zusammenhang mit ihrer Umgebung. Ein technisch brillantes Porträt nützt wenig, wenn es keine Verbindung zur gelebten Realität im Unternehmen aufweist. Deshalb gilt: Relevanz ist immer wichtiger als die reine Ästhetik.

Das beginnt bereits bei der Auswahl des Settings. Statt einer weißen Wand können Arbeitsräume, Werkstätten, Besprechungsecken oder Außenbereiche als Kulisse dienen. Diese erzählen spannende Geschichten über Kultur, über Alltag und über Haltung.

Das visuelle Framing muss also nicht spektakulär sein. Entscheidend ist, dass es nachvollziehbar bleibt: Wo findet der Alltag statt? Wer begegnet wem – und wie? Lesetipp: Lächeln auf Fotos lernen: Tipps für ein natürliches und authentisches Lächeln

 

Vertrauen entsteht durch Nähe, nicht durch Distanz

 

Ein zentrales Element für eine vertrauensvolle Kommunikation stellt Blickkontakt dar. Auch Studien zeigen, dass Bilder, auf denen Personen direkt in die Kamera sehen, eine höhere Verbindlichkeit und mehr Sympathie vermitteln. Entscheidend ist jedoch die Natürlichkeit des Blicks: Kein aufgesetztes Lächeln, keine starre Haltung – sondern reine Präsenz.

Im Übrigen lässt sich auch Unschärfe als Stilmittel nutzen. Sie lenkt den Fokus, vermittelt Bewegung oder Nähe und macht das Bild insgesamt zugänglicher. Entscheidend ist allerdings, dass solche Mittel nicht überstrapaziert, sondern gezielt eingesetzt werden.

 

Authentizität braucht Entscheidung, nicht Zufall

 

Authentische Imagefotografie ist kein Zufallsprodukt. Sie erfordert konzeptionelles Denken, viel Feingefühl für die Situation und zudem handwerkliche Präzision. Der Mut zur Unvollkommenheit zahlt sich doppelt aus: Wer sich glaubwürdig zeigt, wird eher wiedererkannt, erinnert und weiterempfohlen.

Echtheit funktioniert also nicht ohne eine gewisse Planung. Sie lässt jedoch immer Raum für Überraschung. Und genau in diesen Zwischenräumen entstehen in der Regel die stärksten Bilder. Auch spannend: Foto-Posen für „unfotogene“ Menschen: So gelingt jedes Bild

 

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