Vergleich Brennweite 10mm vs. 18mm – Was ist der Unterschied?

In der Welt der Fotografie spielt die Wahl der Brennweite eine zentrale Rolle, da sie nicht nur die Perspektive und den Bildausschnitt beeinflusst, sondern auch die Kompression und den Tiefenschärfebereich eines Fotos bestimmt. Besonders bei Weitwinkelobjektiven, die häufig für Landschafts- oder Architekturaufnahmen verwendet werden, stellt sich oft die Frage, welche Brennweite für die jeweilige Situation am besten geeignet ist. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf den Vergleich zwischen einer Brennweite von 10 mm und 18 mm und erläutern, welche Vor- und Nachteile jede dieser Brennweiten bietet.

1. Brennweite und Sichtfeld

Die Brennweite eines Objektivs beeinflusst direkt das Sichtfeld, das du mit deiner Kamera einfangen kannst. Ein Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 10 mm bietet ein breiteres Sichtfeld als eines mit 18 mm.

  • 10mm Brennweite: Das 10 mm-Objektiv gehört zu den extremen Weitwinkelobjektiven und bietet ein sehr breites Sichtfeld von etwa 109° bis 130°, je nach Kameraformat (Vollformat oder APS-C). Es ermöglicht, weite Landschaften, große Gebäude oder auch Innenräume in einem Bild festzuhalten, die mit längeren Brennweiten nicht vollständig erfasst werden können. Ideal für Architektur-, Landschafts- und Astrofotografie.

  • 18mm Brennweite: Mit einer Brennweite von 18 mm erhältst du immer noch ein Weitwinkel-Sichtfeld, das aber etwas enger ist als bei 10 mm. Der Bildwinkel liegt bei etwa 75° bis 90°, was es zu einer flexibleren Brennweite für viele Anwendungen macht, einschließlich Landschafts-, Reise- und Architekturaufnahmen. Es eignet sich gut für Szenen, bei denen du zwar ein breites Bild aufnehmen möchtest, aber dennoch einen gewissen Maßstab oder Fokus beibehalten willst.

2. Verzerrung und perspektivische Effekte

Ein wichtiger Faktor bei der Wahl der Brennweite ist die Verzerrung, die besonders bei Weitwinkelobjektiven auffällt.

  • 10mm Brennweite: Das 10 mm-Objektiv erzeugt eine stärkere Verzerrung, die vor allem an den Rändern des Bildes sichtbar wird. Gerade Linien (z. B. Gebäude) können stark verzerrt wirken, besonders wenn du nah an das Motiv herangehst. Diese Verzerrung kann für kreative Aufnahmen gewünscht sein, um interessante Perspektiven oder einen dramatischen Effekt zu erzielen. Wenn du jedoch gerade Linien und natürliche Proportionen bewahren möchtest, ist diese Brennweite möglicherweise weniger geeignet.

  • 18mm Brennweite: Mit einer Brennweite von 18 mm ist die Verzerrung deutlich geringer als bei 10 mm, besonders bei eher natürlichen Perspektiven. Du erhältst eine angenehmere, weniger verzerrte Darstellung von Architektur oder Landschaften. Diese Brennweite eignet sich besser für Fotografen, die eine größere Präzision in der Linienführung und Perspektive wünschen, ohne zu viel dramatische Verzerrung.

3. Komposition und Bildgestaltung

Die Brennweite beeinflusst auch, wie du deine Motive im Bild platzieren kannst und welche kompositorischen Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen.

  • 10mm Brennweite: Mit 10 mm kannst du sehr nah an deine Motive herangehen und trotzdem einen weiten Bereich im Bild einfangen. Dies kann bei der Fotografie von engen Innenräumen oder großen Landschaften sehr nützlich sein. Allerdings besteht bei der Verwendung von extrem kurzen Brennweiten die Gefahr, dass der Bildausschnitt schnell überladen wirkt. Du musst besonders auf den Vordergrund achten, da Objekte in der Nähe des Objektivs sehr groß und dominierend erscheinen können.

  • 18mm Brennweite: Die 18 mm-Brennweite bietet eine ausgewogenere Komposition, bei der du näher am Motiv bleiben kannst, ohne dass der Vordergrund zu dominant wird. Du hast noch genug Weitwinkel, um beeindruckende Landschaften oder Architektur einzufangen, aber die Komposition bleibt stabiler und kontrollierter. Diese Brennweite ist vielseitiger und eignet sich sowohl für weite Aufnahmen als auch für detailreichere Nahaufnahmen.

4. Einsatzgebiete

Je nachdem, was du fotografieren möchtest, wirst du feststellen, dass die Wahl der Brennweite auch von deinem Einsatzzweck abhängt.

  • 10mm Brennweite: Ideal für dramatische Landschaftsaufnahmen, Astrofotografie (Sternenhimmel), Architektur (insbesondere große Gebäude oder enge Räume), und kreative Perspektiven. Sie ist besonders gut geeignet, wenn du einen extrem weiten Blickwinkel oder ein stark verzerrtes Bild wünschst.

  • 18mm Brennweite: Bietet mehr Flexibilität und eignet sich hervorragend für die allgemeine Landschaftsfotografie, Architekturaufnahmen, Reise- und Street-Fotografie. Sie ist weniger extrem und ermöglicht es dir, natürliche und ansprechendere Bilder zu erstellen, die noch immer eine Weitwinkel-Perspektive bieten, ohne die Verzerrungen von 10 mm zu haben.

5. Größe und Gewicht

  • 10mm Brennweite: Sehr weitwinkelige Objektive wie das 10mm-Objektiv sind oft kleiner und leichter, was sie zu einer guten Wahl für Reisen oder Situationen macht, in denen du ein kompaktes Setup benötigst.

  • 18mm Brennweite: Auch diese Brennweite bietet oft ein kompaktes Design, ist jedoch in der Regel etwas größer und schwerer als ein 10mm-Objektiv, bietet dafür aber auch eine größere Vielseitigkeit und weniger Verzerrung.

Fazit

Die Wahl zwischen einer Brennweite von 10 mm und 18 mm hängt stark von deinen fotografischen Zielen ab. Wenn du extreme Weitwinkelaufnahmen machen möchtest und keine Angst vor Verzerrungen hast, ist das 10 mm-Objektiv die bessere Wahl. Für ausgewogenere Bilder mit weniger Verzerrung und mehr Flexibilität ist die 18 mm-Brennweite ideal. Beide Brennweiten haben ihre eigenen Stärken und Schwächen, und die beste Wahl hängt von der Art der Aufnahme und den gewünschten kreativen Effekten ab.